Ein etwas anderer Beitrag

Dieser Blogeintrag wird ein bisschen anders sein. Ich werde hier ein paar Dinge nieder schreiben, die mir immer mal wieder durch den Kopf gegangen sind und die ich aber wirklich mal loswerden will. Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass es mir gerade sehr gut geht, aber ich finde es trotzdem wichtig, auch mal die Schattenseiten eines Auslandsjahres anzusprechen.

Ein Auslandsjahr ist nicht immer einfach und jeder, der sich auch nur ansatzweise mit einem Auslandsjahr beschäftigt hat, weiß das. Ich habe das auch öfters gesagt bekommen bevor ich geflogen bin. Aus irgendeinem Grund habe ich das aber einfach nicht wahrhaben wollen. Auf jeden Fall habe ich mir immer, wenn ehemalige Austauschschüler über die Schattenseiten sprachen gedacht: „Das wird bei mir nicht so sein. Nun ja, natürlich ist es bei mir genauso. Auch ich hatte Heimweh, habe an dem ganzen Auslandsjahr gezweifelt, mich gefragt, warum ich das überhaupt alles mache und ob es das Überhaupt alles wert ist. Und dabei ist mir bewusst geworden, dass es definitiv wert ist ins Ausland zu gehen! Ich habe mich weiterentwickelt und zu einigen Dingen auch ganz andere Meinungen und Sichtweisen als früher. Generell würde ich sagen, dass ich viel Reflektierter bin als vor meinem Auslandsjahr..

Die Sache mit dem „Auf und Ab“

Eine Sache, die ich vor meinem Auslandsjahr gerne gesagt bekommen hätte, ist wie schnell sich die persönlich Stimmung innerhalb kürzester Zeit ändern kann. Es gab Tage, an denen ich mich absolut unmotiviert in die Schule geschleppt habe (die mir eigentlich sehr viel Spaß macht) und zum Schulschluss einfach nur rundum glücklich und zufrieden nach Hause gelaufen bin. Ich finde es teilweise wirklich gruselig, wie schnell sich meine Stimmung hier durch kleinste Dinge verändern kann. Vielleicht ist das aber einfach das berühmte „Auf und Ab“ von dem viele Austauschschüler sprechen.

Manchmal frage ich mich, ob ich meine Zeit hier richtig nutze oder ob ich irgendetwas falsch mache. Ob ich vielleicht einfach ein anderes Land hätte wählen oder nur für 5 Monate hätte gehen sollen. Und jedes Mal, wenn ich mir diese Frage stelle, weiß ich die Antwort insgeheim eigentlich schon: Nein. Ich bin im richtigen Land und ich habe mich für die richtige Länge entschieden. So ziemlich jeder Auslandsaufenthalt hat seine Hochs und Tiefs, egal ob man für 3 Monate in Kanada, 5 Monate in Neuseeland oder eben für 9 Monate in Irland ist. Die einzigen Unterschiede sind wahrscheinlich nur die Gründe für die Auf und Abs – und wie sehr man sich durch andere beeinflussen lässt, indem man sich mit ihnen vergleicht. Das ist nämlich etwas, was mir zu schaffen gemacht hat. Das berühmte Vergleichen auf Instagram. Und obwohl ich weiß, dass man eigentlich nur positive Dinge auf Social Media teilt, denke ich mir dann doch, dass die anderen Austauschschüler bestimmt gerade das perfekte Jahr haben. Aber wie gesagt, kein Auslandsjahr ist perfekt.

Wertschätzung

Vor kurzem ist mir aufgefallen, dass ich Dinge mittlerweile viel mehr wertschätze. Zeit mit der eigenen Familie oder mit Freunden habe ich vor meinem Auslandsjahr als recht wahrgenommen. Ich habe mich so gefreut über Weihnachten viel Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen, weil mir klar geworden ist, dass es eben nicht selbstverständlich ist. Den gleichen Effekt hatte ich auch mit anderen Dingen wie z.b. meinen kurzen Schulweg in Deutschland; leckeres, ungechlortes Wasser oder die vielen Freizeitmöglichkeiten, die ich in meinem Wohnort in Deutschland habe. All diese Dinge schätze ich mittlerweile viel mehr wert.

Auch wenn mein Auslandsjahr wie jedes andere ein paar Tiefs (Und natürlich ganz viele Hochs) hatte, habe ich bereits nach der Hälfte meines Auslandsjahres schon so viel gelernt, mir sind viele Dinge klar geworden und ich habe tolle Erinnerungen gesammelt! Und wie gesagt, mir geht es gerade sehr gut, aber es war mir wichtig auch mal die weniger schönen Aspekte (m)eines Auslandsjahres loszuwerden.

Bis dann,

Victoria

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