Letzte Woche hatte ich eine Woche Midterm Break. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut, da ich eine Art Bucketlist habe, die ich „abarbeiten“ möchte, bevor ich Irland in 3 (Warte was?!) Monaten verlasse. Leider sind meine Pläne dank Sturm Dennis (hieß in Deutschland Victoria, hihi) teilweise ins (Achtung, ein total einfallreiches Wortspiel) Wasser gefallen. Nachdem Sturm Ciara bereits am vorherigen Wochenende auf meine Region getroffen war, hat sich Dennis anscheinend auch für ein Wochenende bzw. sogar Midterm Break entschieden. Sehr schade, da wir sonst wahrscheinlich schulfrei gehabt hätten. Auf jeden Fall verbrachte ich den Samstag und Sonntag wegen des Sturms im Haus.
Am Montag machte ich mich auf den Weg nach Cork und machte eine kleine Sightseeing Tour. Ich fuhr mit dem Bus ca. 20 Minuten von der Bahnstation aus zum Fitzgerald Park. Über den wird auf so ziemlich jeder Touristenwebsite gesprochen, aber ich habe mir den Park für einen anderen Tag aufgehoben, da es relativ kalt war. Ich machte mich auf dem Weg zum Cork City Gaol. Das ist das ehemalige Gefängnis in Cork, welches mittlerweile ein Museum ist. Das war echt interessant. Auf dem Weg dahin wollte ich über die Daly’s Bridge laufen (auch ein Punkt auf meiner Bucketlist) aber die war leider weg. Ja, einfach weg. Ich war auch etwas verwundert, nahm dann aber einen Umweg über eine andere Brücke. Später habe ich dann herausgefunden, dass die Brücke seit August restauriert wird und deswegen kurzerhand vorübergehend abgebaut wurde. Naja, ich habe es zumindest versucht…xD Nach dem ich in dem Museum war, lief ich diesmal zu Fuß zurück in die Innenstadt. Das dauerte zwar 30-40 Minuten, aber dafür sah ich einen ganz neuen Teil von Cork. Und ich kam am University College Cork vorbei und lief dort durch den Park, was mir vorher schon von meiner Koordinatorin empfohlen wurde. UCC ist eine der großen, irischen Universitäten und jeder versucht anscheinend dort einen Platz zum studieren zu bekommen. Der Tag in Cork war wirklich klasse. Ich bin froh, dass das Wetter jetzt langsam besser wird, sodass ich jetzt meine Umgebung ein bisschen mehr erkunden kann.
Am Dienstagmorgen wurde ich von meiner Koordinatorin zu meinem Englisch Cambridge Kurs gefahren. Nachmittags habe ich mich dann gemeinsam mit meiner Gastfamilie auf den Weg nach West Cork, genauer Glengarriff gemacht. Wir übernachteten dort für zwei Nächte am Caha-Pass und es war einfach nur super schön! Der Caha-Pass ist ein Bergpass an der Grenze zum County Kerry. Die Natur dort ist einfach fantastisch. Dementsprechend konnte sich mein Handy vor Fotos kaum retten.









Am zweiten Tag sind wir nach Kenmare gefahren. Kenmare liegt im County Kerry und ist eine sehr schöne aber auch etwas touristische Stadt.
Wir verbrachten ein paar wirklich sehr schöne Tage in Glengarriff und ich habe die Zeit dort sehr genossen! Am Donnerstag ging es dann auch schon wieder zurück und ich machte für den Rest des Tages nichts mehr, da ich sehr müde war.
Am Freitag fuhr ich mit der übrigens immer pünktlichen Bahn (Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl an einen gewissen großen, deutschen Bahnbetrieb) nach Cork. Ich musste dort ein paar Sachen besorgen. Abend habe ich dann noch mit meiner Gastfamilie Karten gespielt. Meine Gastschwester hat uns ein sehr cooles Spiel beigebracht, welches wir mehrmals pro Woche am Abend spielen. Ich habe aus Deutschland ein Halma Spielbrett mitgebracht und das spielen wir auch öfters. Das machen wir jetzt schon seit zwei Monaten, wenn nicht sogar länger, aber es wird einfach nicht langweilig 🙂
Am nächsten Tag fand bei einem Ruderclub in der Nähe ein Tag der offenen Tür statt, wo ich mit meiner Gastfamilie hinfuhr. Ich durfte zusammen mit ein paar erfahrenen Mitgliedern auf dem Meer rudern und das hat echt viel Spaß gemacht. Wenn alles gut geht, werde ich dort ab Ende März bis zu meiner Abreise rudern. Bei dieser Gelegenheit bin ich auch irgendwie in der Lokalzeitung gelandet, da man mir und ein paar anderen ein Ruder in die Hand gedrückt und Fotos gemacht hat. Ich habe mir gestern auch eine Ausgabe besorgt und das ist wirklich ein sehr cooles Erinnerungsstück!
Am Sonntag war dann auch schon mein letzter Ferientag. Den Morgen bzw. Mittag habe ich mit Frühstücken, Zimmer aufräumen und Wäsche waschen verbracht. Nachmittags kamen dann zwei Verwandte meiner Gastfamilie vorbei und wir schauten alle zusammen das Rugbyspiel Irland gegen England. Es gibt nämlich die Six Nations, was eine Art von Wettbewerb von sechs Ländern (England, Irland, Schottland, Wales, Frankreich und Italien) ist, die jährlich im Rugby gegen einander antreten. Ich habe das Gefühl, dass England und Irland einen Art Hassliebe verbindet, was mit der Vergangenheit der beiden Länder zu tun hat. Stichwort: Unabhängigkeit Irlands von Großbritanien. Wenn also England im Rugby gegen eine andere Mannschaft antritt, sind viele Iren mit denen ich gesprochen habe, erstmal grundsätzlich für die andere Mannschaft…
Irland hat das Spiel gegen England leider verloren, aber es war trotzdem interessant zuzusehen, auch wenn ich absolut keinen Plan von den Regeln habe. Also wirklich gar nicht xD
Eigentlich hätte in Dublin bald das Spiel Irland gegen Italien stattfinden sollen. Dieses Spiel wurde allerdings abgesagt bzw. auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben wegen des Ausbruchs des Coronavirus(es?) in Italien.
Pancake Day
Ja, richtig gehört. Am Dienstag war hier Pancake Day. Dieser Tag findet anscheinend immer am Tag vor Aschermittwoch statt und besteht eigentlich nur daraus, dass so ziemlich jeder Pfannkuchen macht. In meiner Schulkantine wird ja immer kostenlos Essen ausgegeben und an dem Tag gab es dann Pfannkuchen. Hier ist es sehr verbreitet, dass man Ahornsirup oder Bacon auf die Pfannkuchen tut. Fand ich erst sehr ungewöhnlich, schmeckt aber eigentlich ganz gut. Was ich vorher auch noch nie gehört hatte, war Zitronensaft auf Crepes oder Pfannkuchen zu träufeln. Eigentlich mag ich Zitronen sehr gerne, aber auf Pfannkuchen geträufelt gehören sie meiner Meinung nach nicht. Das schmeckt echt merkwürdig.
Neues aus dem Transition Year
Ich wollte hier nochmal kurz auf das Transition Year eingehen. Meine Schule bietet den TY Schülern, laut vielen, eines der besten Transition Years rund um Cork. Wir machen total viele Aktionen, Ausflüge etc. und es ist einfach klasse! In der Woche vor den Ferien habe ich an einem einwöchigen Programmierkurs teilgenommen, nächste Woche machen wir das zweite von drei Praktika und heute war ich bei einem Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder. Wir haben getöpfert, machen bald einen Kochkurs und besuchen Blackrock Castle. Ende Januar waren wir in Dublin und haben Croke Park und Butler’s Chocolate Factory besucht. Das sind alles total coole Sachen und das ist noch lange nicht alles. Momentan findet tatsächlich mindestens einmal pro Woche etwas statt. Ich bin einfach so dankbar, dass ich an dieser Schule platziert wurde, da die Schüler und Lehrer alle sehr nett sind und eine tolle Gemeinschaft bilden. Einer der Hauptgründe warum ich Irland gewählt habe war ja das Transition Year und deswegen passt meine Schule ziemlich perfekt!:)
So, das war eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage. Ich werde hier bald ein Update oder einen Rückblick auf die erste Hälfte meines Auslandsjahres posten. Tatsächlich sind schon 2/3 meines Auslandsaufenthaltes um, deswegen wird das dringend nötig. Wenn alles gut läuft, schreibe ich auch einen Beitrag über die Neuwahlen in Irland und werde versuchen mit meinem hochprofessionellen Halbwissen zu erklären, was hier eigentlich in den letzten Wochen los war. Also, bis dann!
Victoria